Blick vom Hochschwab ins Salzatal
Bild von Thomas Exel - www.lichtbildarchiv.com
Abseilender Höhlenforscher mit Blick auf den Dachstein
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Boudinage im Angertalmarmor
Angertal, Bad Hofgastein, Salzburg. (c) Mathias Steinbichler
Blick von der Erzherzog-Johann-Hütte am Großglockner
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Große Faltenstrukturen im Unterostalpin am Wildsee
Radstädter Tauern, Obertauern, Salzburg. (c) Mathias Steinbichler
Zentrales Tauernfenster mit Großglockner und Großem Wiesbachhorn, Blick Richtung Nordosten
Bild von Stüwe und Homberger (Geologie der Alpen aus der Luft)
Niedere (Schladminger) Tauern mit dem Dachstein und den Hohen Tauern im Hintergrund, Blick Richtung Westen
Bild von Stüwe und Homberger (Geologie der Alpen aus der Luft)
Der Hochschwab in den östlichen Nördlichen Kalkalpen Blick Richtung Nordosten
Bild von Stüwe und Homberger (Geologie der Alpen aus der Luft)
Refold Strukturen im Marmor
Radstädter Tauern, Obertauern, Salzburg. (c) Mathias Steinbichler
Güntherhöhle bei Hundsheim
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Zentrales Tauernfenster mit Großvenediger, Blick Richtung Westen
Bild von Stüwe und Homberger (Geologie der Alpen aus der Luft)
Dachstein
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Mitglieder

Die ÖGG bietet ein Mentoringprogramm an, das Mitglieder der ÖGG, die im Berufsleben stehen oder standen, strukturiert mit jungen Mitgliedern, die am Ende ihres Studiums oder am Beginn ihres Berufslebens stehen in Kontakt bringt. Das Mentoingrprogramm wird für alle jungen Mitglieder der ÖGG bis zum Alter von 30 Jahren offen stehen. Die ÖGG möchte die Erfahrung, das Wissen aber auch die Netzwerke, die Kollegen, die im Berufsleben stehen oder standen für jüngere Mitglieder zugänglich machen und damit auch zur besseren Vernetzung in den Erdwissenschaften und zur nachhaltigen Attraktivität und Positionierung der ÖGG beitragen.

Das Mentoringprogramm der ÖGG beruht auf Freiwilligkeit sowohl des Mentors als auch des Mentees und keinen der beiden erwachsen zusätzliche Verpflichtungen aus dem Programm. Bei persönlichen oder zwischenmenschlichen Differenzen zwischen Mentor und Mentee kann das Mentoring beendet werden. Über einen solchen Schritt soll die ÖGG informiert werden. Ansonsten sollen die Inhalte der Gespräche, außer von beiden anders gewünscht, vertraulich bleiben.

Die ÖGG sieht sich im Programm ausschließlich als Vermittler und nimmt das Matching, d.h. die „Paarung“ zwischen interessierten Mentees und Mentoren vor. Kriterien für dieses Matching sind unter anderem dass es kein bestehendes Abhängigkeitsverhältnis gibt, dass es gemeinsame Interessensschwerpunkte gibt und auch eine geographische Nähe besteht.

Nach dem Matching werden Mentor und Mentee miteinander in Kontakt gebracht und ein erstes Treffen organisiert. Wenn dieses positiv verläuft, liegt es an Mentor und Mentee sich auf Ziele zu einigen, und den Rahmen für Art, Zeitdauer und Intervalle der Meetings zu definieren. Typischerweise finden diese als ein- bis zwei-stündige persönliche Meetings in regelmäßigen Abständen (zwei-monatlich) über eine Zeitdauer von ein bis zwei Jahren statt. Natürlich kann es auch zusätzlich Kontakte via Email, Skype, Telefon usw geben. Und manchmal entwickeln sich aus dem Mentoring persönliche Freundschaften, die weit über das Programm hinausgehen.

Hier sind noch einige Charakterstika und do-s und don’t-s für Mentees und Mentoren:

Ein Mentor

  • ist bereit es zu tun und daran interessiert
  • „kennt sich in seinem Fachbereich / Arbeitsfeld aus“
  • ist in seinem Fachbereich / Arbeitsfeld anerkannt
  • teilt Erfahrungen über eine professionelle Karriere als auch die persönliche Entwicklung
  • ist bereit zuzuhören und zu verstehen
  • gibt offenes und ehrliches Feedback
  • hält sich an Vertraulichkeit
  • leitet die Zusammenkünfte und stellt proaktiv Fragen

Ein Mentor kann nicht

  • immer und überall zur Verfügung stehen
  • allein für die Mentee-Entwicklung verantwortlich sein
  • ein Abladeplatz für jedes Problem sein
  • eine Antwort auf alle Fragen haben
  • eine Erfolgsgarantie / Garantie für Studienabschluss / Jobgarantie geben

Vorteile für Mentoren:

  • Einblick in Fragen und Bedürfnisse der nächste Generation(en)
  • Austausch von Erfahrungen und Wissen
  • Neue Impulse und Ideen
  • Spiegelung des eigenen Wissens und Expertise

Ein Mentee:

  • ist bereit zu lernen, Impulse aufzunehmen und zu verarbeiten
  • betreibt die Beziehung aktiv und bleibt mit dem Mentor in Kontakt
  • ist offen wenn es um Probleme geht und spricht auch über Ideen und Vorstellungen
  • ist verantwortlich für den Inhalt der Sitzungen (Vorbereitung von Themen und Fragen)

Vorteile für Mentees:

  • kann von Vorbild(ern) lernen
  • erhält Zugang zu Know-how von Unternehmen und Institutionen
  • bekommt Einblick in Berufsfelder und Karrierewege
  • bekommt Reflexion über Karriereentwicklung
  • gewinnt Klarheit über berufliche Ziele
  • tritt in ein Netzwerk ein
  • bekommt Reflexion über eigene Erfahrungen

Wenn Sie ein Mitglied der ÖGG sind und jünger als 30 Jahre, können Sie sich zum Mentoringprogramm der ÖGG anmelden.

Die ÖGG stellt dabei den Kontakt zwischen erfahrenen Mitgliedern (Mentor), die im Berufsleben stehen oder standen, und jungen Mitgliedern (Mentee), die am Ende ihres Studiums oder am Beginn ihres Berufslebens stehen, her. Basierend auf den beruflichen und persönlichen Erfahrungen, die der Mentor über viele Jahre gesammelt hat, kann dieser den Mentee dabei unterstützen, spezifische Fähigkeiten und Kenntnisse zu entwickeln, die zur beruflichen und persönlichen Entwicklung beitragen können.

Weitere Informationen finden Sie im Mentoringleitfaden.

Wenn Sie Interesse haben, füllen Sie untenstehendes Anmeldeformular mit Fragebogen aus. Sind Sie noch kein ÖGG-Mitglied, können Sie die Mitgliedschaft online beantragen.


Fragebogen für Interessenten am Mentoring-Programm der ÖGG

 Die ÖGG bietet ein Mentoringprogramm an, das Mitglieder der ÖGG, die im Berufsleben stehen oder standen (Mentoren), strukturiert mit jungen Mitgliedern, die am Ende ihres Studiums oder am Beginn ihres Berufslebens stehen (Mentees) in Kontakt bringt. Um sich als Mentor oder Mentee aufnehmen zu lassen bitten wir folgendes Formular vollständig auszufüllen.

 

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Rudolf Trümpy wurde am 16. August 1921 in Glarus geboren. In den späten 1940er-Jahren promovierte er an der ETH Zürich mit einer Studie über den Lias der Glarner Alpen. Sein Postdoktorat verbrachte er zwischen 1947 und 1953 in Lausanne, bevor er 1953 zum Professor für Geologie an der ETH Zürich berufen wurde. Drei Jahre später wählte ihn die Universität Zürich zum Professor ad personam für Stratigraphie. Diese Doppelprofessur besetzte Rudolf Trümpy bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1986.

Die Geologie der Alpen bildete den Schwerpunkt seiner Forschungsarbeit. Rudolf Trümpy widmete sich mit grosser Leidenschaft seinen Studien und verstand es, seinen Enthusiasmus an mehrere Generationen junger Geologinnen und Geologen weiterzugeben. Bei der notwendigen Konzentration auf Details behielt er dennoch den Überblick über die geologischen Strukturen im Grossbau der Alpen und prägte so das wissenschaftliche Bild der alpinen Geologie nachhaltig.

Rudolf Trümpy stand dem Geologischen Institut beider Zürcher Universitäten mehrere Jahre vor. Er war Mitglied in diversen nationalen Kommissionen und Präsident der Internationals Union of Geological Sciences. Seine ausserordentlichen Leistungen in Lehre und Forschung wurden durch zahlreiche internationale Auszeichnungen und Ehrendoktorate anerkannt.

Die Österreichische Geologische Gesellschaft verlieh Rudolf Trümpy im Jahr 1985 die Eduard-Sueß-Gedenkmünze und damit die Ehrenmitgliedschaft.

Akademischer Werdegang

Geboren am 27. 6. 1928 in Wien und aufgewachsen in einer Zeit bedrängender wirtschaftlicher Not, konnte Alexander Tollmann in den letzten Kriegstagen einer Einberufung zur Wehrmacht nur knapp entkommen. Doch dadurch war es ihm möglich seine Schulausbildung ohne Unterbrechung durch Kriegsdienst und möglicher Kriegsgefangenschaft im Juni 1946 planmäßig mit der Matura (die er mit ausgezeichnetem Erfolg absolvierte) abzuschließen.

Ein im selben Jahr begonnenes Lehramtsstudium der Naturgeschichte und Geographie beendete er 1951 erfolgreich, um unmittelbar daran ein Doktoratsstudium der Geologie und Paläontologie anzuschließen. Seine im Rahmen dieses Studiums verfasste Dissertation „Das Neogen am Südwestrand des Leithagebirges zwischen Eisenstadt und Hornstein“ wurde am 1953 approbiert. Das Studium selbst beendete er glanzvoll sub anspicis praesidentis (15. 1. 1955).

Schon während des Studiums war er am Geologischen Institut zeitweilig als wissenschaftliche Hilfskraft angestellt, später, nach seiner Promotion, als nichtständiger Hochschulassistent (im Rahmen von Dienstverträgen, die im Zwei- später Vierjahres Rhythmus verlängert wurden). Auch seine Habilitation im Jahre 1962 änderte nichts an diesem prekären Anstellungs-verhältnis. 1969 wurde ihm der Diensttitel eines a.o. Univ.-Prof. verliehen.

1972 wurde Tollmann als Nachfolger von Prof. Clar als Ordinarius an das Geologische Institut der Universität berufen, das schon bisher seine Arbeitsstätte gewesen war. Dieses Amt hatte er bis zu seiner Emeritierung am 30. 6. 1996 inne. (In der Folgezeit sollte es bis Frühjahr 2007 dauern, bis das vakante Ordinariat wieder besetzt wurde!). Die Erlangung dieses Lehrstuhles, den einstmals der berühmte Eduard SUESS innegehabt hatte, erfüllte Tollmann, der ein besonderer Verehrer dieses Forschers war und dem er auch mehrere wissen-schaftsgeschichtliche Publikationen gewidmet hatte, stets mit besonderem Stolz. In Vorträgen und Vorlesungen war Tollmann – ähnlich wie es von Eduard Suess berichtet wird – ein packender Redner, der seine Zuhörer für sein Fach begeistern konnte.

 

Tollmanns wissenschaftliche Bedeutung

Als erfolgreicher Wissenschaftler war Tollmann unter Berücksichtigung des Erreichten eine singuläre Ausnahmeerscheinung. Erst 35-jährig initiierte er mit den in seinem Buch „Ostalpensynthese“ dargelegten Ansichten über den Bau der Ostalpen eine Jahrzehnte währende Diskussion. Dieser geniale Wurf wurde von ihm in späteren Jahren mit unendlichem Fleiß zu einem dreibändigen enzyklopädischen Werk, die Geologie von Österreich betreffend, ausgebaut – eine Arbeit, die bis heute ohne Beispiel ist und es auch ein weiterer Zukunft bleiben wird.

Der zündende Funken von Tollmanns „Ostalpensynthese“ hatte vor allem deshalb so heftige Reaktionen ausgelöst, da gerade damals der seit Beginn des 20. Jahrhunderts etablierte (und zunächst auch heftig umstrittene) Deckenbau der Alpen erneut – teils generell, teils in lokalen Details – in Zweifel gezogen wurde. Dieser neoautochthonistischen Sichtweise, hat Tollmann, der als Schüler des von seinen Gegnern als Nappisten verschrienen Leopold KOBER, auf der Seite der Vertreter eines weiträumigen Deckenbaues stand, entschiedene Grenzen gesetzt.

Vor allem der Bau der Kalkalpen war zu dieser Zeit von den zahlreichen Vertretern der „gebundenen Tektonik“ in ihrem Sinne umgedeutet worden. Es war schwer, sich gegen die zahlenmäßig erdrückende Zahl von Forschergruppen, die vor allem von deutschen Universitäten kamen und ihre neoautochthonistischen Vorstellungen zum alleinigen Leitbild erhoben hatten, als Einzelperson durchzusetzen.

1969 hat Tollmann in einer generalstabsmäßig geplanten, nur wenige Wochen dauernden Kampagne alle die in der Literatur genannten, den Deckenbau der Kalkalpen scheinbar widersprechenden strittigen Punkte im Felde aufgesucht und die bisherigen Beobachtungen als falsch erkannt. Mit seinen auf diese Beobachtungen Bezug nehmenden Publikationen hat er eine Vorstellung, die sich zu dieser Zeit zu einer gängigen wissenschaftlichen Leitidee emporgeschwungen hatte, als falsch demaskiert und widerspruchslos abgetötet. Tollmanns Kampf gegen die Neoautochthonie offenbart zugleich zwei Wesenszüge dieses Forschers: die genaue Vorplanung seines Handelns, verbunden mit der Negierung und Überwindung aller einer Durchführung widerstrebenden physischen Schwierigkeiten.

Hauptergebnisse von Tollmanns Fleiß – und zugleich unvergängliche Monumente – sind jene 6 dicken Bücher, die er geschrieben hat: 3 Bände, der Geologie der Kalkalpen gewidmet und weitere 3 Bände, welche die Geologie Österreichs behandeln. Diese monographische Oeuvre umfasst mehr als 4000 Seiten! Hier stellt sich die Frage, wie er dieses unglaubliche Werk schaffen konnte. Eine robuste Physis, verbunden mit einem luciden Geist, der die schwierigsten Probleme rasch zu durchdringen wusste, ausgestattet mit einem blendendem Gedächtnis und getrieben von einem brennenden Ehrgeiz, der Beste sein zu wollen – das waren die Hauptelemente seines Erfolges, den er durch genaue Planung seines Handelns beträchtlich zu steigern wusste.

Bei dem gewaltigen komplitatorischen Werk der erwähnten 6 Bände darf nicht außer Acht gelassen werden, dass Tollmann zu Beginn seiner Forscherkarriere riesige Flächen in den Ostalpen, vorzugsweise in den Radstätter Tauern und im Salzkammergut, neu kartiert hatte. Erst diese, meist unter schwierigsten Rahmenbedingungen geleistete Feldarbeit ermöglichte es Tollmann später Ergebnisse anderer Geologen klarer zu beurteilen und in ein größeres Konzept einzuordnen.

 

Tollmanns Rolle als Antiatom- und Umweltaktivist

Erst durch seine Tätigkeit in der Antiatom- und Umweltbewegung ist Tollmann einem größeren Personenkreis bekannt geworden. Für Tollmann als einen die finalen Konsequenzen einer Entwicklung meist frühzeitig Erkennenden, war der Bau und die drohende Inbetriebnahme des Atomkraftwerkes Zwentendorf jene nötige Initialzündung um sich abseits seines angestammten Fachgebietes zu engagieren. Wie bei allen seinen Aktivitäten war es ihm auch in diesem Falle abseits seines Faches möglich in kürzester Zeit ein den Problemkreis Atomkraft betreffende Fülle an Datenmaterial anzusammeln und aufzubereiten, um so der Argumentation der Atomkraftbefürworter Paroli bieten zu können.

Auf der Basis geologischer Untersuchungen konnte er auch zeigen, dass der gewählte Standort des AKWs, auf einer erdbebengefährdeten Bruchzone gelungen, höchst bedenklich war.

Die Kampagne für die schließlich erfolgreiche Volksabstimmung gegen die Inbetriebnahme des AKW Zwentendorf, wie auch die Abwehr späterer Versuche, die fertig gestellte Anlage doch noch zu eröffnen, ist weitgehend mit der Person Tollmann verknüpft. Diese Aktivitäten haben ihn in weiten Bevölkerungskreisen bekannt gemacht, ihn aber zugleich erbitterte Feinde geschaffen. Die im Vorfeld der Volksabstimmung mit demokratiepolitisch bedenklichen Mitteln versuchte und praktizierte Behinderung der Antiatombewegung hat Tollmann in seinem in Eigenverlag herausgebrachten Buch „Desaster Zwentendorf“ (1982) dokumentiert, welches ein honibles Sittenbild (österreichischer) Realpolitik beschreibt.

Weniger erfolgreich war Tollmann mit seinem Versuch als Umweltaktivist in der Politik zu reüssieren. Hier erging es ihm wie den meisten unerfahrenen Quereinsteigern, die von geübten Berufspolitikern mühelos and die Wand gespielt werden – und dies meist nicht auf der Basis sachlich überlegener Argumentation.

In seinem Spätwerk ist Tollman als ein apokalyptischer Mahner und ein die Grenzen naturwissenschaftlicher Erkenntnis Überschreitender bekannt geworden. In dem zusammen mit seiner Frau Edith Kristan-Tollmann, einer weltweit bekannten Mikropaläontologin, erarbeiteten Buch „Und die Sintflut gab es doch“ (1993) hat er in populärer Form als einer der Ersten auf die realen Gefahren periodisch drohender Impaktereignisse aus dem Weltraum hingewiesen und den erdumspannenden Sintflutmythos mit einem solchen in der Frühzeit der Menschheitsgeschichte erfolgten Meteoriteneinschlag in Zusammenhang zu bringen versucht. Mit diesem Buch eroberte er zeitweilig die Spitze der Fachbuch-Bestsellerliste. Auch sein vorletztes Buch „Das Weltenjahr geht zur Neige“ (1998) kreiste um die Problematik einer aktuellen extraterrestrischen Bedrohung verbunden mit der detaillierten Prognose eines nahenden (und dann nicht eingetretenen) Weltunterganges.

 

Unter Ausblendung seines wohl in erster Linie für ihm selbst für seine persönliche Entwicklung wichtigen Spätwerkes hat Alexander Tollmann ein bleibendes Werk von gewaltigen Umfang hinterlassen, das noch lange die Grundlage weiterführender erd-wissenschaftlicher Forschungen bleiben wird. Vor diesem Hintergrund ist es unverständlich, dass ihm von öffentlicher Seite kaum eine Anerkennung oder Ehrung zuteil geworden ist. Hier wirkt möglicherweise sein von manchen Kreisen nicht goutiertes Anti-Zwentendorf Engagement mit, wie auch sein wenig kompromissbereites Wesen.

 

Weiterlesen: Nachruf von Richard Lein im AJES

Dr. Rudolf Oberhauser wurde am 14.09.1926 in Götzis / Vorarlberg geboren. Er studierte Naturgeschichte und Philosophie mit Psychologie an der Universität Innsbruck, wo er im Sommer 1951 mit Auszeichnung promovierte. Bereits in seiner Dissertation über die "Geologie des Gebietes zwischen Canisfluh und Hohem Ifen" im Hinteren Bregenzerwald beschäftigte er sich mit der erdgeschichtlichen Vergangenheit Vorarlbergs. Sein besonderes Augenmerk galt dabei der zeitlichen Einstufung der Gesteine mit Hilfe von Mikrofossilien.

Nach einem zweijährigen Aufenthalt als Mikropaläontologe am Staatlichen Geologischen Institut der Türkei (M.T.A.) in Ankara kam Rudolf Oberhauser 1955 an die Geologische Bundesanstalt in Wien. Hier war bald das "Ländle" sein bevorzugtes Arbeitsgebiet, wo er in unermüdlicher Suche nach Foraminiferen manches Rätsel entwirren konnte. Seine Studien sind in zahlreichen Kartierberichten, Publikationen und geologischen Karten dokumentiert. Nach mehreren Detailblättern erstellte er 1998 eine tektonische Übersichtskarte Vorarlbergs im Maßstab 1:200.000. Die zugehörige geologische Karte 1:100.000 wurde zehn Jahre später veröffentlicht.

Doch bereits 1980 hatte er als Redakteur und Herausgeber des 700 Seiten umfassenden Buches "Der Geologische Aufbau Österreichs" (Springer Verlag) ein Standardwerk geschaffen, das auch heute noch einen umfassenden Überblick über unser Land bietet. Um sein Wissen auch an interessierte Laien weiter zu geben, gestaltete er in seiner Heimatgemeinde Götzis einen geologischen Lehrpfad und legte die Geologie mehrerer Gemeinden im jeweiligen Heimatbuch dar. Daneben leitete er zahlreiche (populär-)wissenschaftliche Exkursionen.

Rudolf Oberhauser war Inhaber der "Eduard-Sueß Gedenkmünze" und damit Ehrenmitglied der Österreichische Geologische Gesellschaft, sowie Mitglied weiterer wissenschaftlicher Gesellschaften. Anlässlich seiner Pensionierung wurde Rudolf Oberhauser 1991 mit der "Goldenen Medaille des Slowakischen Geologischen Dienstes" ausgezeichnet. Am 19. März 2007 wurde ihm von Landeshauptmann Herbert Sausgruber das "Große Verdienstzeichen des Landes Vorarlberg" verliehen.

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