Wolfgang Frank hat die Entwicklung der österreichischen Erdwissenschaften über ein halbes Jahrhundert nachhaltig geprägt. Wolfgang Frank ist insbesondere als Kristallingeologie, Geochronologe und Tektoniker international bekannt geworden. Seine große Leistung ist der Aufbau, Betrieb und Leitung des Labors zur Altersbestimmung von Gesteinen und Mineralen an der Universität Wien, das zu grundlegenden Kenntnissen der Entwicklungsgeschichte der Ostalpen geführt hat. Mit seiner Begeisterungsfähigkeit hat Wolfgang Frank zahlreiche Projekte zur Unterscheidung von voralpiner und alpiner Deformation und Metamorphose im ostalpinen Kristallin und zur Entwicklungsgeschichte der Ostalpen initiiert, in die zahlreiche Studierende involviert waren. In Kooperation mit Kolleginnen und Kollegen der Universität Innsbruck und der ETH Zürich wurden von ihm auch wichtige Untersuchungen im Himalaya und Tibet ausgeführt. Mit geochronologisches Untersuchungen hat er zahlreiche Kollegen aus vielen Ländern unterstützt.
Wolfgang Frank (Jahrgang 1939) studierte von 1958 bis 1965 Geologie und Petrographie an der Universität Wien. Dissertationsthema war eine geologische Kartierung und strukturgeologische Analyse der zentralen Hohen Tauern. Ab 1965 war er Universitätsassistent an der Universität Wien, wo er sich auch 1972 mit einer Arbeit über die alpine Metamorphose im Himalaya habilitierte. Im Rahmen eines Gastaufenthaltes 1971 am Mineralogisch-Petrographischen Institut der Universität Bern und als Assistent von 1973 – 1975 erlernte er die Geochronologie. Bis zu seiner Pensionierung war er als Universitätsprofessor für Kristallingeologie und Geochronologie an der Universität Wien tätig.
Verleihung der Eduard Sueß-Medaille an Wolfgang Frank (links) sowie der Ehrenmitgliedschaft an Leopold Weber (rechts)
im Rahmen der Generalversammlung der Österreichischen Geologischen Gesellschaft im November 2012.