Im Rahmen der Generalversammlung am 29. November 2012 wurden auf Grund herausragender Forschungsleistungen in den Geowissenschaften zwei hochverdiente Mitglieder der ÖGG geehrt, Wolfgang FRANK mit der Eduard-Suess-Medaille und Leopold WEBER mit der Ehrenmitgliedschaft.
Eduard-Suess-Medaille an Wolfgang FRANK
Wolfgang Frank hat die Entwicklung der österreichischen Erdwissenschaften über ein halbes Jahrhundert nachhaltig geprägt. Wolfgang Frank ist insbesondere als Kristallingeologie, Geochronologe und Tektoniker international bekannt geworden. Seine große Leistung ist der Aufbau, Betrieb und Leitung des Labors zur Altersbestimmung von Gesteinen und Mineralen an der Universität Wien, das zu grundlegenden Kenntnissen der Entwicklungsgeschichte der Ostalpen geführt hat. Mit seiner Begeisterungsfähigkeit hat Wolfgang Frank zahlreiche Projekte zur Unterscheidung von voralpiner und alpiner Deformation und Metamorphose im ostalpinen Kristallin und zur Entwicklungsgeschichte der Ostalpen initiiert, in die zahlreiche Studierende involviert waren. In Kooperation mit Kolleginnen und Kollegen der Universität Innsbruck und der ETH Zürich wurden von ihm auch wichtige Untersuchungen im Himalaya und Tibet ausgeführt. Mit geochronologisches Untersuchungen hat er zahlreiche Kollegen aus vielen Ländern unterstützt.
Wolfgang Frank (Jahrgang 1939) studierte von 1958 bis 1965 Geologie und Petrographie an der Universität Wien. Dissertationsthema war eine geologische Kartierung und strukturgeologische Analyse der zentralen Hohen Tauern. Ab 1965 war er Universitätsassistent an der Universität Wien, wo er sich auch 1972 mit einer Arbeit über die alpine Metamorphose im Himalaya habilitierte. Im Rahmen eines Gastaufenthaltes 1971 am Mineralogisch-Petrographischen Institut der Universität Bern und als Assistent von 1973 – 1975 erlernte er die Geochronologie. Bis zu seiner Pensionierung war er als Universitätsprofessor für Kristallingeologie und Geochronologie an der Universität Wien tätig.
Ehrenmitgliedschaft an Leopold WEBER
Leopold Weber wurde für seine lebenslangen Leistungen auf dem Gebiet der österreichischen Rohstoffgeologie und Rohstoffpolitik geehrt. Leopold Weber studierte 1969 bis 1973 Geologie an der Universität Wien, begann früh mit Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Erzlagerstättenkunde und promovierte 1974 mit einer Dissertation zum Thema "Das Alter der Sideritvererzung im Westteil der Gollrader Bucht". 1973 bis 1979 war er Assistent an der Universität Wien tätig. Danach wechselte er als Geologe zur Obersten Bergbehörde im Ministerium für Handel, Gewerbe und Industrie, wo er von 1986 bis 2012 Leiter der Abteilung Roh- und Grundstoffpolitik war. Leopold Weber habilitierte sich 1991 und lehrte an der Montanuniversität Leoben und der Universität Wien. Umfangreiche Standardwerke tragen seine Handschrift, insbesondere ein umfangreiches Werk zu den Pb-Zn-Lagerstätten des Grazer Paläozoikums, eine Kohlegeologie Österreichs, die Metallogenetische Karte Österreichs, das Handbuchs der Lagerstätten der Erze, Industrieminerale und Energierohstoffe Österreichs und die jährlich publizierten World Mining Data. Im Wirtschaftsministerium engagierte sich Leopold Weber insbesondere auf EU-Ebene als österreichischer Vertreter der Raw Minerals Supply Group. In diesem Rahmen ist auch der 2012 publizierte Der Österreichische Rohstoffplan entstanden.